Donnerstag, 17. Juli 2014

Neulich in der Indoorspielplatzhölle

Ich gebe zu: ich hasse Indoorspielplätze. Neuerdings. Als ich früher, kinder- und ahnungslos, daran vorbeifuhr, dachte ich immer, dass das ein mords Spaß sein muss, und ich irgendwann da sicher auch mal sitze und das ganz toll finden würde.
Ja, in der Theorie.
 

Da drin (okay, ich kenne tatsächlich nur einen, ihr könnt mich gern eines Besseren belehren, aber ich habe nicht das Bedürfnis, mehr davon kennen zu lernen!) ist es stickig, schwitzige Kinderausdünstungen, sockfüßige vorpubertäre Käsequanten mischen sich mit Pommes und Bockwurstgestank, es ist nicht schön (in unserem Fall ein alter Hallen-Tennisbodenkratzeteppich, es wurde sich nichtmal die Mühe gemacht, die Markierungen zu entfernen oder einen passenderen Boden reinzulegen), die Spielgeräte sind lieblos hingeklatscht und an der hinteren Hallenseite reihen sich ausrangierte Plüschtiergreiferautomaten, Teppichrollen und leere Eistruhen.
Ein paar dicke Kabel, die kreuz und quer auf dem Boden herumfahren (gehört das so?!) führen von kleinen, noch nicht angemalten, wackeligen Holzbänken zu blinkenden Auto- Telefon (!) und Raumschiff- Fahrgeräten, in welche man trotz des horrenden Eintrittspreises (das Kind ist kostenlos, aber ICH, ICH!!! muss für mein "Vergnügen" auch noch zahlen!) noch Geld stecken müsste (wenn man dem Kind schon verraten hätte, dass diese Teile etwas anderes machen als blöd herumstehen ;))...

Die Rutschen sind für unsere Zwerge noch viel zu hoch, sie selbst kommen da kaum rauf und ich mit meinen nicht gerade 50 Kilo werde nen Teufel tun, auf die zweite Ebene eines an Gummizellen erinnernden Spielmattenkäfigs voller Bälle, Hindernisse, Brücken, Tunnels und Schaumstoffrollen zu klettern, um mein Kind von einer viel zu hohen Rutsche zu schubsen, womöglich selbst noch stecken zu bleiben, worauf es diese Plastikwellenrutsche anschließend sicher noch weitere 80 Mal rutschen will.

Auf den Hüpfburgen tummeln sich neben tobenden Kindern auch tobende große Kinder und Jugendliche, die absolut rücksichtslos da rumpolterten, so dass wir Angst um unsere Minis bekamen...


Und das allerschlimmste ist, wie sich der ein oder andere wohl schon vorstellen kann, der Lärmpegel. Nein, nicht die überdrehten Kinder von 3, 8 oder 13 Jahren, nein, so richtig nervig sind die beiden Hüpfburgen, die permanent laut mit Luft vollgepumpt werden und zusätzlich über einen "Maul auf - Mechanismus" verfügen, der die Kinder für einige Sekunden in einem riesigen Fisch- bzw. Affenmaul gefangen hält, ehe er wieder aufklappt und sie wieder freigibt, während im Hintergrund über Lautsprecher lustlos verkündet wird, Menü 1 für Tisch achtundzwanzig sei fertig, falls man es noch nicht am Geruch bemerkt haben sollte.
 

 Aber ja, Indoorspielplätze sind was Wunderbares. Für Kinder. Wenns regnet. Und ich will ja kein Spielverderber sein. Wo energiegeladene Kleinkinder, die nicht in Gummistiefeln laufen wollen und tagelanger Regen gekoppelt mit 4 Tagen wetterbedingten Kopfschmerzen in den eigenen 4 Wänden zusammentreffen, ist man froh um jede Möglichkeit, den Kleinen etwas zum Toben anbieten zu können.

Meah Bidde!!!

Umarmungen für Lena!

Die Hauptsache ist ja, Ben und Lena hats gefallen, auch wenn wir die meiste Zeit nur auf dem Trampolin und der ruhigen, nicht-kinderschluckenden (denn Ben hatte richtig Angst davor und sagte auch "Mama, Annngg!!") Luftkissenmatte verbrachten.

Allerdings waren wir fast zu Tränen gerührt, wie Ben und seine Freundin Lena miteinander umgingen, sich immer wieder umarmten (unaufgefordert und bis zum Umfallen!) und miteinander spielten (Ben warf den Ball, Lena musste ihn holen :D).
Beim Knabbereien teilen verstand Lena kurz keinen Spaß mehr, was ich verstehen kann, weil Ben derzeit einfach alles isst, und davon Unmengen, aber nach einem kurzen Augenaufschlag von Ben und "Meah Bidde" teilte sie dann doch gerne. Er gab übrigens den Bündel Salzstangen zurück und bestand drauf, dass Lena ihm diese einzeln füttert.




Es war so schön, Lena, bis bald! (ja, aber hoffentlich wieder draussen... aber wir werden bestimmt irgendwann mal wieder her kommen!)

herzigster Abschied auf dem Parkplatz

3 Kommentare:

  1. Ich war kürzlich das erste Mal auf einem. Die Erwachsenen UND die Kinder müssen bei uns zahlen. Da der Kleine noch unter zwei ist, waren es acht (!!) Euro für uns beide. Danach kostet das richtig.

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  2. Die Bilder von Ben und Lena, besonders die letzten, sind einfach nur zuckersüß und herzerwärmend! <3
    Wir waren bis jetzt noch auf keinem Indoor-Spielplatz, aber nach deinem Bericht weiß ich auch gar nicht, ob wir sowas unbedingt ausprobieren müssen...

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  3. Hallo!
    Auch wenn dein Post etwas sehr von negativer Energie geladen war ;D muss es ein schöner tag gewesen sein - auf jeden Fall für die Kinder. Wir haben hier leider keinen Inddorspielplatz in der Nähe. Mal sehen was wir machen, wenn MiniHeld etwas größer ist und es Tage lang regnet. Mir graut es jetzt schon, wo er jetzt schon mit seinen fünfzehn Monaten vor der Tür steht und "uff" sagt, weil er am liebsten den ganzen tag draußen wäre.

    Liebe Grüße
    aus dem HeldenNest

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